Über mich

»Der einzige Ausweg ist die Pille«

… oder auch nicht!

Ich bin Regina und habe diesen Satz schon so häufig gehört! Auch ich war von PCOS betroffen und möchte dir zeigen, wie du ohne Hormonpräparate besser mit der Diagnose PCOS leben kannst.

Mädchen erleben die Pubertät heutzutage immer früher, und so haben auch bei mir die ersten Härchen an Achsel und Scham recht früh ihren Weg an die Oberfläche gefunden. Pickel, Brustwachstum, Stimmungsschwankungen – alles ganz normal. Auch meine Periode setzte nach einiger Zeit ein. 

Dass sie anfangs nicht ganz regelmäßig ist, darüber habe ich mir erstmal keine großen Sorgen gemacht. Auch wenn es bei meinen Freundinnen regelmäßige Abstände gab, versicherte meine Frauenärztin mir, dass alles noch im Rahmen ist. 

Bis zu dem Tag, an dem sie die erste Zyste an meinem Eierstock entdeckte. Sie gab die Empfehlung die Anti-Baby-Pille zu nehmen, damit sich ein regelmäßiger „Zyklus“ einstellt und die Zyste sich zurückbildet. Da meine Freundinnen sowieso schon alle die Pille genommen hatten und sich mein erster Partner angebahnt hat, dachte ich, ich könnte so direkt mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ich hatte das Rezept schneller in der Hand als ich „okay“ sagen konnte und so nahm mein Zysten-Schicksal seinen Lauf.

Nachdem um 2019 immer mehr Informationen über die Auswirkungen und Folgeschäden von Hormonpräparaten veröffentlicht wurden, entschied auch ich mich die Pille abzusetzen. 

Hallo Akne, 

Hallo Haarausfall,

Hallo komische Gewichtszunahme,

Hallo Körperhaare,

Tschüss Periode.

Alles ganz normal, sage die Ärztin wieder. Muss sich doch erst einpendeln. Nagut. Aber als sich nach 6 und 12 Monaten an meinem Zustand nichts verändert hatte, wurde ich stutzig. Und auch die Zysten waren wieder da. Mein Körper war im vollen Chaos gefangen und ich wusste nicht, was ich tun sollte. 

»Da hilft nur die Pille. Wenn sie die jetzt nicht schnell wieder nehmen, können Sie Kinder kriegen vergessen.«

Puhhh. Und das mit 25 Jahren.

Ich entschied mich dieses mal jedoch nicht für ein „okay“ sondern für ein „ich warte noch ab“. Ich musste mir eine Predigt über Verantwortung, Narbengewebe, irreparable Schäden und einen Kinderwunsch anhören, den ich zu der Zeit nicht einmal anvisiert hatte. Widerwillig ließ sie mich gehen.

Das ist mittlerweile 2 Jahre her und heute kann ich sagen:

Hallo aknefreie Haut,

Hallo Babyhaare,

Hallo Wohlfühlgewicht,

Hallo Periode – jeden Monat zur exakt gleichen Zeit.

Was hat sich verändert?

Für mich hat sich einfach alles verändert. Nach vielen Monaten mit einem riesigen Leidensdruck und Unverständnis fühle ich mich heute wie ein anderer Mensch. Heute bin ich froh, dass ich damals trotz Widerworte und Skepsis bei meiner Meinung gegenüber Hormonen geblieben und dem wichtigen Rat meiner Ärztin gefolgt bin – Verantwortung zu übernehmen

Verantwortung die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Ich muss nicht Medizin studieren um Zusammenhänge zu verstehen. Aber bis sich alle Informationen wie ein Mosaik zusammengefügt haben, hat es mich viele Nächte vor Dr. Google, wissenschaftlichen Studien, Hormon-Podcasts und vor allem mit Tränen und Hass gekostet. 

Ich muss wirklich sagen, dass ich für jede Minute und für jede Emotion dankbar bin, denn ohne all das, würden diese Zeilen jetzt nicht hier stehen. Endlich habe ich verstanden, dass mein Körper mit mir spricht. Die ganze Zeit hat er mir gesagt, wo ich hingucken darf. Erst leise, und dann immer lauter. Bis ich eben nicht mehr anders konnte als tatsächlich hinzuhören. 

Wie sehr hätte ich mir jemanden gewünscht, der mir alle Fragen zu PCOS beantwortet, mein Anliegen wirklich versteht und mehr sagt als „du musst einfach abnehmen und darfst kein Gluten mehr essen“. 

Heute möchte ich dieser jemand sein. Nicht für mich, sondern für Dich. Für alle Frauen und Mädchen – egal ob selbst betroffen oder Freundin, Mutter, Schwester. Hier möchte ich meine Erfahrungen teilen und Dir alle wichtigen Informationen geben, damit das Leben wieder ein bisschen leichter wird.  

Lass es dir gut gehen

Regina