Das polyzystische Ovarialsyndrom (abgekürzt mit PCOS) ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Frauen im gebärfähigen Alter. Übersetzt bedeutet es „viele-Zysten-an den Eierstöcken-Syndrom“, obwohl nicht alle Frauen mit PCOS auch Zysten haben müssen.
Das Syndrom führt zu Unfruchtbarkeit, Insulinresistenz, Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Problemen und allen weiteren Schwierigkeiten, die sich aus diesen Umständen ergeben.
Symptome von PCOS
- Haarausfall
- Akne
- Depressionen oder psychische Schwierigkeiten
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Zyklusstörungen
- Ausbleibender Eisprung
- Erhöhtes Gewicht bzw. Schwierigkeiten bei der Gewichtsreduktion
- Insulinresistenz
- Unerfüllter Kinderwunsch
- Androgenüberschuss
- Hirsutismus, also männlicher Haarwuchs z.B. an Kinn, Brust, Bauch
- Schwierigkeiten mit dem Stoffwechsel und somit ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Auch wenn nicht alle der Symptome bei dir auftreten, kannst du dennoch erkrankt sein.
Wichtiger als eine Diagnose oder das Beseitigen von Symptomen ist ein grundsätzliches Verständnis für deinen Körper zu entwickeln.
Habe ich PCOS?
Wenn ein Arzt die Diagnose PCOS stellt, richtet er sich nach offiziellen Richtlinien. Für PCOS sind das entweder die „Rotterdammer Kriterien“ oder die Kriterien der „androgen excess and PCOS society“.
Diagnose nach den Rotterdam Kriterien
Rotterdam Kriterien sind die Richtlinien, nach denen Ärzte ihre Diagnose üblicherweise stellen. Um die Diagnose PCOS bei einer Frau zu stellen, müssen mindestens zwei von drei Kriterien erfüllt sein:
- Polyzystische Ovarien, also mehrere Zysten an den Eierstöcken
- Eine unregelmäßige oder ausbleibende Periode
- Erhöhte Androgen-Werte, also erhöhte männliche Hormone wie z.B. Testosteron
Diese Kriterien wurden im Jahr 2003 festgelegt und werden auch heute von Ärzten genutzt. Aufgrund der geringen Anzahl an Kriterien, lässt sich aber leicht eine falsche Diagnose stellen. Oder wie viele Frauen kennst du, die eine unregelmäßige Periode haben?
Diagnose nach der „Androgen excess and PCOS society“
Die „Androgen excess and PCOS society“ hat 2009 andere Kriterien festgelegt. Bei dieser Diagnosemethode steht die Hyperandrogenämie im Vordergrund, also eine Erhöhung von männlichen Geschlechtshormonen. Für eine eindeutige Diagnose müssen ALLE dieser Kriterien zutreffen:
- Zysten an den Eierstöcken und/oder ausbleibender Eisprung
- Klinische und/oder biochemische Hinweise auf Hyperandrogenämie (z.B. erhöhte männliche Hormone und/oder Symptome wie Hirsutismus oder Akne)
- Ausschluss von anderen Erkrankungen, durch die erhöhte männliche Hormone entstehen
Das bedeutet, dass der Arzt nach diesen Kriterien nicht nur die Symptome von PCOS sondern auch hormonelle Veränderungen im Blutbild berücksichtigt.
Egal ob dein Arzt dir die Diagnose gegeben hat oder du dich wegen der genannten Symptome hier wiederfindest: Es ist wichtig zu verstehen, warum dein Körper so reagiert, wie er eben reagiert.
Bedeutung von PCOS
Deine Zellen haben große Schwierigkeiten, den Zucker aus deiner Nahrung (zum Beispiel in Form von Kohlenhydraten) in deinem Körper zu verarbeiten und daraus Energie zu schaffen. Er muss so viel Energie dafür aufwenden, dass er für andere Aufgaben keine Kapazitäten mehr hat. Er ist im überleben-Modus und sieht den Eisprung als nicht umsetzbar an.
PCOS Behandlung
Ärzte verschreiben häufig die Anti-Baby-Pille um die Hormone von außen zu regulieren. Das lindert zwar die Symptome, behebt aber nicht die Ursache. Denn das Problem sind nicht die Hormone selbst, sondern wie dein Körper Nahrung verwerten kann. Aus diesem Grund ist es hilfreich die Ursache zu finden, die deinen Körper zur Hormondysbalance bringt.